Historie

Bereits Ende der 50er Jahre hatte Karl Dejori, Schlosser Karl, in Welschnofen einen Sportverein gegründet. Durch die Unwetterkatastrophe 1966 und mangelnde Einrichtungen schlief die Tätigkeit ein. In den 70er Jahren herrschte unter den Jugendlichen wieder großes Interesse für sportliche Aktivitäten, und die Gemeindeverwaltung unternahm die ersten Schritte zur Verwirklichung des neuen Sportplatzes am Wirtsegg. Für den Bau dieser Infrastruktur versprach die Landesregierung einen großzügigen Beitrag unter der Bedingung, dass sportliche Aktivitäten vorhanden seien und eine Dachorganisation um die Gelder ansuchen würde. Einreichetermin für das Jahr 1978 war der 30. April. So war es naheliegend, an die Gründung eines Sportvereins zu denken. Die Initiative dazu ging vom Verein Welschnofner Vereine (VWV) unter dem Präsidenten Josef Seehauser, Mesner Sepp, aus. Besonders darum bemüht hatte sich Ing. Siegfried Seehauser, Mitglied im Ausschuss des VWV, dem in erster Linie die Förderung der Jugend am Herzen lag. Die Gründungsversammlung des Sportvereins Welschnofen fand am 28. April 1978 bei 68 Anwesenden im Gasthof Krone statt. Den Vorsitz führte Ing. Siegfried Seehauser. Zunächst bestand der Sportverein aus drei Sektionen:
Wintersport, Fußball und Sportschützen mit insgesamt 127 Mitgliedern.

Der erste provisorische Vereinsausschuss setzte sich wie folgt zusammen:

• Adalbert Kaufmann, Präsident
• Ferdinand Pardeller, Stellvertreter
• Josef Jaiter, Rodeln
• Johann Pichler, Sportschützen
• Gilbert Tschager, Fußball
• Luise Kaufmann
• Karl Dejori
• Johann Kafmann
• Siegfried Seehauser
• Martha Pattis, Schriftführerin

Sofort richtete der Sportverein zwecks Finanzierung der Sportanlagen und für die vielfältige Tätigkeit Beitragsgesuche an die Landesregierung, die Gemeindeverwaltung und die Raiffeisenkasse Welschnofen. Die Vereinsstatuten wurden verabschiedet, der Beitritt bei der F.I.S.I. ins Auge gefasst. Zur Aufstockung der Vereinskasse veranstaltete man am 15./16. Juli 1978 ein erstes Sommerfest auf dem damaligen Festplatz in der Vöstlwiese, wobei man auch einen Glückstopf einrichtete. 1979 waren zwei Zugänge zu verzeichnen: Die Sektion Wintersport teilte sich in die Sektion Rodeln und die neu dazugekommene Sektion Ski (Ski-Klub Latemar) auf, die Sektion Tennis kam neu dazu. Der Mitgliederstand des Vereins hatte sich mit 288 Mitgliedern mehr als verdoppelt. Bei der ersten ordentlichen Vollversammlung am 5. Mai 1979 im Gasthof Krone wählte man einen regulären Ausschuss und ernannte ein Schiedsgericht. Dabei wurden der Präsident Adalbert Kaufmann und sein Stellvertreter Ferdinand Pardeller in ihren Ämtern bestätigt. Pardeller übernahm auch das Amt des Kassiers. Weiters setzte sich der Ausschuss aus folgenden Personen zusammen: Otto Meraner, Franz Kohler, Werner Kaufmann, Karl Dejori, Margit Kowalczyk (Schriftführerin). Als Rechnungsrevisoren wurden Ferdinand Pattis und Meinhard Kaufmann gewählt, für das Schiedsgericht Luis Neulichedl, LuisMeraner und Josef Seehauser. Die Sektionsleiter der einzelnen Sektionenwurden bestätigt.

Bereits 1979 wurde der Sportverein Mitglied des VWV und des Verbandes der Sportvereine Südtirols. In der Folge entwickelten die einzelnen Sektionen eine rege Tätigkeit, welche der Sportverein als Dachorganisation koordinierte. Die Gelder aus Beiträgen wurden je nach Bedürftigkeit an die einzelnen Sektionen verteilt. Einige Veranstaltungen, wie der Sportball am Unsinnigen im Kinosaal, die Teilnahme am Faschingsumzug, das Sommerfest im Juli gehörten nun für mehrere Jahre zum Standardprogramm des Vereins. Auch die Ehrung verdienter Sportler durch Bürgermeister Manfred Wiedenhofer hatte bei den Jahreshauptversammlungen einen festen Platz in der Tagesordnung.

1980 trat die Sektion Kegeln dem Sportverein bei, mit der Absicht, für die anstehende Errichtung der Kegelbahnen im Haus der Dorfgemeinschaft Beiträge von der öffentlichen Hand zu erhalten. Bei der Vollversammlung am 10. Mai 1980 im Gasthof Krone zählte der Verein bereits 417 Mitglieder. Der neue Sportplatz stand kurz vor der Übergabe. Man beschloss, dort im Winter einen Eislaufplatz einzurichten. Schließlich übernahm der Verein 1981 die provisorische Verwaltung des Sportplatzes.

1982 trat eine weitere Sektion (Eishockey) dem Sportverein bei. Bei der ordentlichen Vollversammlung am 05. Juni 1982 im Gasthof Krone und den fälligen Neuwahlen wurden der Präsident und Vizepräsident sowie die Kassarevisoren und das Schiedsgericht bestätigt. Schriftführerin wurde Gertraud Gallmetzer Kaufmann. Im Ausschuss waren alle Sektionsleiter vertreten sowie Karl Dejori und Erich Tschager.
• Konrad Straudi, Sektion Ski
• Josef Jaiter, Sektion Rodeln
• Manfred Tschager, Sektion Fußball
• Johann Pichler, Sektionsleiter Sportschützen
• Ferdinand Tschager, Sektionsleiter Tennis
• Albert Neulichedl, Sektionsleiter Kegeln

Die offizielle Einweihung der Sportanlage (Sportplatz und –gebäude) sowie des Vereinshauses und Kindergartens fand am 26. September 1982 statt. Für diese Veranstaltung waren aufwendige Vorbereitungen notwendig, wobei Sportverein, VWV, Schulen und Gemeindeverwaltung hervorragend zusammengearbeitet haben.
Die Sektion Eishockey errichtete in den Jahre 1982/83 in Eigeninitiative und mit Finanzierung durch die Gemeinde den neuen Eislaufplatz neben dem bestehenden Sportplatz, der nun die Austragung von regulären Eishockeyspielen ermöglichte.

Die offizielle Gründungsurkunde des Sportvereins Welschofen wurde am 3.November 1982 in Anwesenheit des Notars Dr. Giovanni Nicolodi in Bozen von den zwölf Ausschussmitgliedern unterzeichnet und die neu ausgearbeiteten Statuten notariell registriert. Für die Führung der Sportanlagen wurde ein Pachtvertrag zwischen Gemeinde und Sportverein abgeschlossen. Damit waren alle Voraussetzungen für ein gutes Funktionieren des Vereins geschaffen.

In diesen ersten Jahren, in denen der Sportverein im Aufbau begriffen war, hat die Verwaltung desselben bestens funktioniert. Die Mitgliederanzahl stieg von Jahr zu Jahr. Präsident Adalbert Kaufmann, der beste Beziehungen zur damaligen Gemeindeverwaltung hatte, führte den Sportverein vorbildlich, was in den Sitzungsprotokollen immer wieder betont wurde. Eine großartige Feier organisierte der Sportverein am 12. Mai 1983 für Markus Dejori, der bei den Grasskiweltmeisterschaften in Australien die Goldmedaille im Riesentorlauf errungen hatte. Am 21. Februar 1984 wurde Monika Auer gebührend gefeiert. Sie hatte auf Kunstrodelbahn den Europameistertitel errungen.

Aufgrund des schlechten Abschneidens des Präsidenten und einiger Ausschussmitglieder des Sportvereins bei den Gemeinderatswahlen im Mai 1985 zogen der Präsident Adalbert Kaufmann sowie die Schriftführerin die Konsequenzen und gaben bei der außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 5. Juni ihren Rücktritt bekannt. Zunächst konnte kein Ersatz für diese Aufgaben gefunden werden. Vizepräsident und Kassier Ferdinand Pardeller war nicht bereit, sich alsPräsident zur Verfügung zu stellen. Man ging mit dem Beschluss auseinander, neue Ausschussmitglieder zu suchen und im Herbst eine weitere Vollversammlung einzuberufen. Die Vorbereitungen und die Einladung dazu nahm Vizepräsident Ferdinand Pardeller in die Hand. Sämtliche Tätigkeiten des Vereins wurden eingestellt. Die einzelnen Sektionen arbeiteten selbständig weiter.

In der Folge kam des Öfteren die Aufl ösung des noch jungen Vereins zur Sprache. Diesbezüglich trafen sich die Ausschussmitglieder mehrmals zu Beratungen mit Dr. Anton Pichler von der Interconsult GmbH in Bozen. Im Herbst 1985 traten die vier Sektionen Ski, Rodeln, Sportschützen König Laurin und Kegeln vom Sportverein aus. Artur Näckler trat als Präsident der Sektion Eishockey zurück. Für den 6. November 1985 lud Vizepräsident Ferdinand Pardeller zu einer Ausschusssitzung. Einziger Tagesordnungspunkt: Auflösung des Sportvereins. Eingeladen waren alle Sektionsleiter, die am 3. November 1982 die Gründungsurkunde in Bozen unterzeichnet hatten. Zusätzlich wurden auch die neuen Sektionsleiter Martin Neulichedl (Tennis) und Markus Dejori (Ski-Klub) eingeladen. Die kommerzielle Tätigkeit sollte abgemeldet, der offizielle Besitz und die Führung der Sportanlagen an die Sektionen übergeben werden. (die Kegelbahn dem Kegelklub, der Eislaufplatz dem Eishockeyklub, die Sportbar an die Sektionen Tennis, Fußball und Eishockey).

Schließlich berief Vizepräsident Ferdinand Pardeller für den 6. Dezember 1985 eine letzte außerordentliche Vollversammlung im Pfarrsaal ein. Dabei wurden die Rücktrittsgesuche vom Herbst 1985 der vier Sektionen den Anwesenden zur Kenntnis gebracht. Die drei verbleibenden Sektionen Fußball, Tennis und Eishockey wollten den Sportverein weiterführen, weil sie gemeinsame Interessen in der Sportzone hatten, und suchten verzweifelt nach einem neuen Präsidenten. Schließlich erklärte sich Karl Kaufmann bereit, sich der Wahl zu stellen. So wurde er schließlich bei 64 Stimmberechtigten zum neuen Präsidenten gewählt. Artur Näckler wurde Vizepräsident, Georg Kohler Kassier und Martin Neulichedl Schriftführer des nun stark verkleinerten Sportvereins.

Damit aber war die Krise keineswegs überwunden. Im November 1986 teilte der frühere Kassier der Sektion Eishockey, Erich Wiedenhofer, seinen Rücktrittmit und war nicht mehr bereit, die Lizenz für den Schlittschuhverleih zu erneuern. Auch die Sektion Tennis dachte aufgrund der organisatorischen Mängel
(zu wenig Ausschusssitzungen, keine Vollversammlung, Statuten noch immer nicht abgeändert, Verzögerungen bei den diversen Ansuchen um Beiträge), über einen Austritt nach, ebenso die Sektion Fußball unter Manfred Tschager. Vor allem war die Führung der Sportanlagen problematisch, sodass man an eine Verpachtung derselben dachte. Der damalige Assessor für Sport, Siegfried Kircher, setzte sich dafür ein, dass der Verein weiterbestehen konnte und eine Lösung des Führungsproblems gefunden wurde. Er erklärte sich bereit, im Ausschuss mitzuarbeiten.

Ein weiteres Problem bestand mit dem Kegelklub. Träger der Kegelbahnen und der Kegelbar im Haus der Dorfgemeinschaft war zwar offiziell der Sportverein, die Investitionen hatten jedoch die Kegler persönlich getätigt. Nun wollten sie klare Verhältnisse schaffen. Der Sportverein sollte die offizielle Veräußerung der Strukturen sowie der dazugehörenden Lizenzen samt Inventar und Betriebseinrichtung an den Kegelklub in die Wege leiten. Das gab Anlass zu Meinungsverschiedenheiten über die Spesen zu Lasten des Kegelvereins für die Abtretung der Kegelbahnen. Schließlich konnte man nach langwierigen Verhandlungen doch eine Einigung erzielen.

1987 wurde der Pachtvertrag zwischen Gemeinde und Sportverein aufgelöst. Im September desselben Jahres schloss die Gemeinde mit Günther Kaufmann, der bereit war, die Sportanlagen zu pachten, einen Dreijahresvertrag ab. Der Vertrag wurde im September 1990 für weitere zwei Jahre verlängert. Die Lizenzen für den Schlittschuhverleih und die Vermietung des Eisplatzes sollten über den Sportverein weiterlaufen und zu einem symbolischen Betrag an Günther weitergegeben werden, was dieser aber nicht akzeptierte. Er wollte, dass die Lizenzen direkt auf die Gemeinde Welschnofen lauten.
Ein freudiges Ereignis war die Feier im Haus der Dorfgemeinschaft für Cinzia Valt Dejori am 27. September 1987. Sie hatte bei der Grasski-WM in Japan im Riesenslalom und im Super-G die Goldmedaille errungen.

Mit Einschreibebrief vom 27. Oktober 1987 trat Karl Kaufmann als Präsident des Sportvereins zurück mit der Begründung, sich aus Arbeitsgründen in „weiterer Entfernung“ niederzulassen. Die drei Sektionsvertreter wurden vom Vizepräsidenten Artur Näckler erst Mitte November 1987 darüber informiert. Bei der Ausschusssitzung am 17. November 1987 erklärte sich Artur Näckler bereit, bis zu den nächstens fälligen Neuwahlen die Aufgaben des Präsidenten wahrzunehmen. Doch bereits ein Jahr später trat er als Vizepräsident zurück, und Georg Kohler war nicht mehr bereit, weiterhin das Amt des Kassiers auszuüben. So stand der Sportverein nun ohne Präsidenten, Vizepräsidenten und Kassier da. Wiederum, wie schon zwei Jahre zuvor, arbeiteten die drei verbliebenen Sektionen autonom weiter. Der Verein selbst existierte nur noch auf dem Papier. 1989 wurde die mwst.-pflichtige Tätigkeit abgemeldet. 1991 erwog die Sektion Tennis abermals den Austritt, sollte es nicht möglich sein, einen neuen Ausschuss mit Präsident und Vizepräsident zu wählen. Dies hätte wohl das Ende des Sportvereins Welschnofen bedeutet.

Der damalige Gemeindeassessor für Sport, Karl Erschbaumer, setzte sich stark für ein Weiterbestehen des Sportvereins ein, da seiner Meinung nach nur durch die Zusammenarbeit der drei verbliebenen Sektionen eine zufriedenstellende Führung der Sportanlagen möglich war.

Der wohl ausschlaggebende Grund, dass rasch eine Entscheidung fallen musste, war das neue Landesförderungsgesetz vom 16.10.1990 Nr. 19, welches vorsah, dass ab 1991 nur mehr Sportvereine, jedoch nicht mehr einzelne Sektionen um die Gewährung von Landesbeiträgen ansuchen konnten. Termin für die Einreichung der Gesuche war der 31. Jänner 1991. Es war also absolute Eile geboten, wenn man den Termin nicht ungenutzt verstreichen lassen und die einzelnen Sektionen nicht ohne Beiträge dastehen wollten. Der Leiter der Sektion Tennis, Martin Neulichedl, hielt Ausschau nach geeigneten Kandidaten für das Amt des Präsidenten und des Vizepräsidenten und führte verschiedene Gespräche zur Rettung des Sportvereins. Am 29. Jänner 1991 fand in der Bar Dolomiten eine gemeinsame Aussprache der drei Sektionsleiter Albin Tschager, Martin Neulichedl und Ignaz Obkircher (Eishockey) mit Dr. Ing. Herbert Mair und Geometer Ferdinand Tschager statt, an der auch Erich Näckler als Vertreter der Sektion Eishockey teilnahm. Die Vollversammlung wurde auf Mittwoch, 30. Jänner 1991, festgesetzt, eigentlich ein ungünstiger Tag, weil die Jugend um 20 Uhr zum Gebet für den Weltfrieden in die Pfarrkirche (1. Irakkrieg) aufgerufen hatte. Also wurde der Zeitpunkt auf 21 Uhr verschoben. Die Vollversammlung, die erste nach dem 6.Dezember 1985, leitete Martin Neulichedl. Er stellte die beiden Kandidaten vor, und man schritt zur Wahl, die ganz unbürokratisch durch Handerheben abgewickelt wurde. Ing. Herbert Mair, selbst ein begeisterter Sportler, wurde mit 23 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung zum Präsidenten gewählt, Ferdinand Tschager, geprüfter provinzialer Oberschiedsrichter des Südtiroler Landeskomitees FIT, mit ebenfalls 23 Stimmen und einer Enthaltung zum Vizepräsidenten.

Herbert Mair erklärte in seiner Antrittsrede, dass er das Amt angenommen habe, um das Projekt der Tennisplätze voranzubringen und ein Gesamtkonzept für die Sportanlagen (ein Projekt für den Ausbau der Sportbar und der Umkleidekabinen war bereits in Ausarbeitung) mitzuentwickeln. Es sei ihm ein Anliegen, die Interessen aller drei Sektionen zu vertreten. Aus den Fehlern der Vergangenheit solle man Lehren ziehen. Das vorbereitete Beitragsansuchen ans Land wurde noch an diesem Tag vom Präsidenten und den Sektionsleitern unterzeichnet.

Als Kassier bzw. Schriftführer stellte sich zunächst niemand zur Verfügung. So übernahm einige Wochen später Martin Neulichedl erneut das Amt des Schriftführers, das er bereits längere Zeit ausgeübt hatte. Zum Kassier wurde einstimmig Vizepräsident Ferdinand Tschager bestimmt.

Wie Ing. Mair anlässlich seiner Wahl betonte, bedeutete der 30. Jänner 1991 wirklich einen Neuanfang. Nun konnte wieder mit Freude und Einsatz gearbeitet werden. Für verschiedene Veranstaltungen wurden Sponsoren gesucht und Plakate gedruckt sowie um Beiträge für die vielfältigen Tätigkeiten angesucht. Der Sportverein veranstaltete wieder über mehrere Jahre ein Sommerfest, wobei den einzelnen Sektionen verschiedene Aufgaben zugeteilt wurden. Auch am Faschingsumzug beteiligte man sich in den folgenden Jahren öfters und organisierte den Kehrausball. Die Benutzung der Turnhalle für Turnen Männer, Turnen Frauen, Volleyball lief über den SV ab. Zwecks Durchführung der Ausschusssitzungen mietete man das AVS-Lokal im Haus der Dorfgemeinschaft an. Bei der ITAS schloss man für die Mitgliedsvereine des SV eine Globalversicherungspolizze über den Verband der Südtiroler Sportvereine ab.

Etwas problematisch war nach wie vor die Führung der Sportanlagen. Günther Kaufmann kündigte den Pachtvertrag mit der Gemeinde vorzeitig am 30. August 1991 mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten, und man musste sich nach einem neuen Pächter umsehen. Für den Barbetrieb konnte Stefan Wieser als Lizenzträger gewonnen werden. Die Führung übernahm Ignaz Obkircher mit seinen zwei Söhnen. Im Sommer 1992 wurde die Sportbar erstmals gleichzeitig als Bar für das Schwimmbad geführt. Für die Verwaltung der Sportanlagen konnte allerdings auf Anhieb kein Pächter gefunden werden. Sportassessor Karl Erschbaumer schlug vor, dass wieder der Sportverein oder eine Sektion die Führung übernehmen solle. Schließlich pachtete Roland Kafmann die Anlagen. Im Dezember 1993 schloss die Gemeinde Welschnofen mit Frau Renate Tutzer einen Pachtvertrag ab, der mehrmals verlängert bzw. erneuert wurde und bis 2005 aufrecht blieb. Als man an die Verwirklichung des neuen Festplatzes im Planggnwallel schritt, arbeiteten Vertreter des Sportvereins im Gremium des VWV mit. Am 4./5. Juli 1992 fand die Einweihung des Platzes statt, an dem sich alle Vereine in ihren Trachten bzw. Vereinsanzügen beteiligten. Bei der Vollversammlung am 25. September 1992 traten die Sektionen Ski (Sektionsleiter Markus Dejori) und Volleyball (Sektionsleiter Robert Pichler) dem Sportverein bei. Die Anzahl der Mitglieder stieg damit auf 361 Personen. Mit 131 Mitgliedern waren die Fußballer die stärkste Sektion. 1993 kam die neu gegründete Sektion Snowboard (Sektionsleiter Erich Dejori) mit mehr als 50 Mitgliedern dazu, 1997 die Sektion Broomball.

1994 erschien zum ersten Mal auf Initiative von Markus Dejori das Infoheft des SV mit der Bezeichnung „Mitteilungsschrift des Sportverein Welschnofen“. Mit der Zeit wurde das „Infoblatt“, wie es sich dann nannte, zweimal jährlich herausgegeben, ein Sommerheft und ein Winterheft. Das hat man bis auf den heutigen Tag so beibehalten. Als 1994 das Dorfleitbild entwickelt wurde, erklärte sich der Sportverein zur Mitarbeit bereit.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 1. April 1995 beim Kreuzwirt wurde Herbert Mair mit großer Stimmenmehrheit als Präsident bestätigt, ebenso Ferdinand Tschager als Vizepräsident. Da Martin Neulichedl nach zehn Jahren nicht mehr für das Amt des Schriftführers zur Verfügung stand, wurde Verena Seehauser gewählt. Zusätzlich im Ausschuss vertreten waren die 6 Sektionsleiter.

Einen Meilenstein für die Finanzierung des Sportvereins bedeutete der Sponsorvertrag mit der Raiffeisenkasse Welschnofen im Jahr 1994. Das Welschnofner Bankinstitut ist bis zum heutigen Tag der wichtigste Geldgeber für die Förderung des Sportes in Welschnofen. Die Raiffeisenkasse stellte und stellt dem SV jedes Jahr einen beachtlichen Sponsorbeitrag zur Verfügung. Die Ansuchen einzelner Sektionen wurden und werden nur mehr in Ausnahmefällen berücksichtigt.

1995 entschied man sich auf Vorschlag von Markus Dejori zum Ankauf eines Kleinbusses und erstellte Kriterien für die Benützung desselben. Die erzielten Einnahmen aus dem Kehrausball sowie die Beiträge der Sporthilfe, der Gemeinde, der Raiffeisenkasse und von Sponsoren hatten dies ermöglicht. Schließlich ging auch das Computerzeitalter nicht spurlos am Sportverein vorüber. 1998 erfolgte der Ankauf eines PC.

Ein unvergessliches Ereignis für die gesamte Dorfbevölkerung war die Feier zu Ehren der Juniorenweltmeisterin im Riesentorlauf, Super-G und Kombination, Karen Putzer, am 23. März 1996.

Präsident Mair setzte sich besonders dafür ein, dass die Tennisplätze mit Eishockeyfeld sofort verwirklicht wurden, während der damalige Bürgermeister den Ausbau der Zufahrtsstraße zur Sportzone und den Umbau des Sportgebäudes vorzog und im Jahre 1996 durchführen ließ. Vom ursprünglichen Projekt einer kombinierten Tennis-/Eishockeyanlage war die Gemeindeverwaltung 1993 abgekommen. Sie beauftragte Arch. Gilbert Dejori mit der Erarbeitung eines Vorprojektes für ein Gesamtkonzept zur Sportzone mit 2 Tennisplätzen, einem Eishockeyplatz und einem neuen Sportgebäude. Der Sportverein erhielt nach dem Umbau und der Vergrößerung des Gastlokales und der Umkleidekabinen erstmals eigene Räumlichkeiten im Obergeschoss des Sportgebäudes. Bei der Verwirklichung des Sportgebäudes gab es des Öfteren Meinungsverschiedenheiten zwischen Präsident Herbert Mair und dem Bürgermeister. Die Vorschläge des Sportvereins wurden kaum berücksichtigt, die Anlagen nicht so realisiert, wie man sich das gewünscht hatte. Auch die Diskussion über die Anschaffung einer Flutlichtanlage endete ergebnislos. Die Polemik fand sogar im Gemeindeblatt ihren Niederschlag.

Meinungsverschiedenheiten gab es zudem wegen der Benützung des Klublokals. Es war nämlich nicht klar, ob es dem SV direkt oder dem Pächter Franz Tutzer unterstand. So erklärte Präsident Herbert Mair bei der Vollversammlung am 9. Mai 1998 in der Sportbar Welschnofen, dass er sich die ständigen Auseinandersetzungen und Anschwärzungen der Gemeinde nicht länger gefallen lasse und sich unter diesen Bedingungen nicht mehr in der Lage sehe, das Amt des Präsidenten weiterhin auszuüben. Vizepräsident und Kassier Ferdinand Tschager sowie Schriftführerin Verena Seehauser legten aus beruflichen Gründen ihr Amt nieder. Herbert Mair hatte den Sportverein mit viel Einsatz und Freude aus der Krise geführt und zu einer Institution gemacht, die das Vereinsleben im Dorf maßgeblich mitbestimmte.

Da sich die Suche nach einem neuen Präsidenten als schwierig erwies, beschloss man am 9. Mai 1998 im Sinne der Satzung, nur das Amt des Schriftführers und des Kassiers über eine Wahl zuzuteilen, während der neue Präsident aus den Reihen der Sektionsleiter hervorgehen sollte. Lidia Obkircher wurde bei einer Enthaltung zur Schriftführerin gewählt, Markus Unteregger (Förster) zum Kassier. Am 9. Juni erklärte sich Markus Dejori bereit, das Amt des Präsidenten vorübergehend zu übernehmen. Markus Unteregger wurde als Kassier durch Richard Dejori ersetzt.

Eine besondere Veranstaltung organisierte der SV am 29. August 1998: Die sogenannte Sommerolympiade in der Sportzone war als Alternative zum Sommerfest gedacht und offen für Gäste und Einheimische. Jede Sektion bot
eine „Sportart“ an, z. B. Sackhüpfen, Reifenlupfen, Weitsprung usw. Wer die
höchste Punktezahl (Kombination aus allen Bewerben) erzielte, war Sieger.
Die Veranstaltung wurde insgesamt zweimal durchgeführt und dann wegen
mangelnder Beteiligung wieder fallengelassen.

Bereits bei der Vollversammlung am 6. Mai 2000 dachte Markus Dejori laut darüber nach, das Amt des Präsidenten niederzulegen. Als Gründe nannte er die mangelnde Mitarbeit des Ausschusses, aber auch der einfachen Mitglieder bei der Organisation verschiedener Veranstaltungen bzw. bei der ordentlichen Tätigkeit.
Es wurde der Wunsch nach einem Präsidenten laut, der keiner Sektion angehört, da er in erster Linie einen Schlichtungsauftrag habe. Man bemängelte, dass die Sektion Ski aus der Präsidentschaft von Markus Dejori zu viele Vorteile
ziehe.
Als sich niemand für das Amt des Präsidenten meldete, erklärte sich Dejori bereit, den Verein bis zu den ordentlichen Neuwahlen im Jahr 2001 weiterzuführen. Aus persönlichen Gründen trat Richard Dejori als Kassier zurück. Alberta Mahlknecht übernahm die Schriftführung und Lidia Obkircher die Aufgabe des Kassiers.

2001 galt es wieder, sich nach einer Persönlichkeit umzusehen, die die Voraussetzungen mitbrachte, den Sportverein souverän führen zu können. Ferdinand Pardeller fragte den langjährigen Stationsleiter der Forstdomäne Latemar, Anton Tröger, ob er bereit sei, dieses Amt zu übernehmen. Tröger wünschte eine Aussprache mit dem Ausschuss, die am 15. Mai 2001 stattfand. Nachdem alle Sektionsleiter und die Schriftführerin ihre Unterstützung zugesichert hatten, erklärte sich Tröger zur Übernahme der Aufgabe bereit. Am 26. Mai 2001 wurde er von der Vollversammlung einstimmig durch Handaufhalten bei einer Enthaltung zum Präsidenten gewählt. Lidia Obkircher stand als Kassierin nicht mehr zur Verfügung. So übernahm Ferdinand Pardeller diese Aufgabe. Ein Jahr später wurde Gottlieb Meraner einstimmig zum Vizepräsidenten gewählt.
Die ordentliche Tätigkeit des Sportvereins wurde in den folgenden Jahren mit viel Einsatz weitergeführt. Man begann über die Gemeindegrenzen hinauszublicken und gründete Spielgemeinschaften mit Deutschnofen. Wie andere Vereine wirkte auch der SV an der jährlichen Dorfsäuberungsaktion mit. Einzelne Sektionen beteiligten sich bei der Schupfenwanderung.
2001 wurde die neu gegründete Sektion Schach in den Sportverein aufgenommen. Um nach außen hin ein einheitliches Bild zu vermitteln, beschloss man, einheitliche Trainingsanzüge für die Mitglieder aller Sektionen des SV anzukaufen.

Als Karen Putzer 2001 in Sankt Anton am Arlberg bei den Ski-Weltmeisterschaften Silber im Riesenslalom und Bronze in der Kombination errang, veranstaltete der SV in Zusammenarbeit mit den Vereinen und der Gemeindeverwaltung am 2. März eine beeindruckende Willkommensfeier im Haus der Dorfgemeinschaft. Eine weitere imposante Feier gab man fünf Tage später für die Snowboarderin Carmen Ranigler, die bei der Weltmeisterschaft in Madonna di Campiglio die Bronzemedaille im Parallelslalom errungen hatte. Am 25. Februar 2002 organisierte man für Karen Putzer eine Willkommensfeier vor dem Gasthof Mondschein. Sie hatte bei der Winterolympiade in Salt Lake City Bronze im Super-G geholt. Der Sportlerball am 13. April 2002 im Haus der Dorfgemeinschaft mit Karen Putzer, Armin Zöggeler und anderen bedeutenden Sportlern unseres Landes fand bei der Bevölkerung nicht den erhofften Zuspruch.

Die Arbeiten für die Erweiterung des Sportplatzes wurden 2001 in Angriff genommen. Zu diesem Zweck schloss die Gemeinde mit dem Sportverein einen Vertrag ab, der vorsah, dass die Arbeiten in dessen Auftrag durchgeführt und von zwei Mitgliedern (Anton Tröger, Gottlieb Meraner) überwacht wurden.
Der Vorteil war, dass man sich auf diese Weise die Ausschreibung sparen konnte und einheimische Firmen zum Zug kamen. Im Sommer 2002 waren die Arbeiten abgeschlossen. Nun begann die Gemeinde mit der Verwirklichung von zwei neuen Tennisplätzen in der Sportzone. Die offizielle Einweihungsfeier der gesamten erneuerten Sportanlage erfolgte am 23. Oktober 2004 ab 10.00 Uhr in Anwesenheit von Landesrat Florian Mussner. Da die Böhmische von Welschnofen aus Zeitgründen verhindert war, spielten die „Shapes“, die großen Anklang fanden, besonders bei den vielen Kindern der Grund- und Mittelschule. Für den Ausbau der Anlagen hatte sich besonders Sportassessor Markus Dejori eingesetzt.

2003 verlangte die Sektion Fußball (Sektionsleiter Gottlieb Meraner) gewisse Richtlinien für die Benutzung des Fußballplatzes sowie eine „Übereinstimmung mit dem Pächter über die allgemeine Benutzung der Sportanlagen“. Vor allem bei der Organisation von Turnieren und anderen Veranstaltungen stieß die Sektion Fußball immer wieder auf Hindernisse. Eine Aussprache mit Gemeindeverwaltung und Pächter wurde gefordert. Sollten die Probleme nicht gelöst werden, drohte der Ausschuss der Fußballer mit unwiderruflichem Rücktritt. In der Aussprache konnte eine akzeptable Einigung gefunden werden.

Anfang 2003 wurde der „Ex-Computersaal“ zum neuen Fitnessraum umfunktioniert und mit günstig erworbenen Geräten des Sportstudios Rottenbuch ausgestattet, das geschlossen hatte. Eine Zeitlang waren die Geräte allerdings bei Privaten untergebracht. Der Fitnessraum erhielt so großen Zuspruch,
dass man ihn zu gewissen Zeiten für Mitglieder des Sportvereins reservieren musste.

Um die Beförderung der Kinder und Jugendlichen zu den vielen auswärtigen Veranstaltungen besser organisieren zu können, entschied man in diesem Jahr sich zum Ankauf eines zweiten Sportbusses (Ford-Neunsitzer).

Bei der Vollversammlung am 11. Juni 2004 wurde die Bezeichnung „Sportverein Welschnofen“ abgeändert in „Amateursportverein Welschnofen“ (ASV). Grund für die Namensänderung waren steuerrechtliche Vorteile.

Der bestehende Ausschuss wurde von der Vollversammlung mit einer Ausnahme bestätigt. Neu dazu kam Andreas Ploner als Kassier. Als Rechnungsrevisorinnen wurden Margret Mahlknecht Dejori und Beatrix Lunger Neulichedl bestätigt. Neben den zwei Mitgliedern des Schiedsgerichts Adalbert Kauf mann und Erwin Kaufmann wurde Martha Pattis Pichler als drittes Mitglied in dieses Gremium gewählt. Der Ausschuss des Sportvereins mit seinen 7 Sektionen bestand aus 13 Mitgliedern:
• Anton Tröger, Präsident
• Gottlieb Meraner, Vizepräsident, Sektion Fußball
• Markus Dejori, Sektionsleiter Ski
• Stephan Dejori, Sektionsleiter Broomball
• Christof Fäckl, Sektionsleiter Tennis
• Helmut Kaufmann, Sektionsleiter Schach
• Hermann Mick, Sektionsleiter Snowboard
• Erwin Pardeller, Sektionsleiter Volleyball
• Andreas Ploner, Kassier
• Alberta Mahlknecht Meraner, Schriftführerin
• Martin Neulichedl, Mitglied
• Ferdinand Pardeller, Mitglied
• Werner Ranigler, Mitglied
Am 10. Juli 2005 veranstaltete der ASV mit Unterstützung des VSS unter dem Motto „Südtirol bewegt sich“ einen Sporttag für die gesamte Dorfbevölkerung mit Wandern, Radfahren, Spiel und Spaß, der bei der Bevölkerung großen Zuspruch fand.
2005 traten zwei weitere Sektionen dem ASV bei: die „Pferdefreunde Rosengarten“ und die „Airborne Flyers – Paragliding“. Damit umfasste der Verein 9 Sektionen.

Da der Pachtvertrag mit Franz Tutzer 2005 auslief, machte Sportassessor Markus Dejori dem Amateursportverein den Vorschlag, die gesamte Sportzone inklusive Bar und Schwimmbad in Form eines Leihvertrags zu übernehmen. Die Gemeinde würde den Beitrag, der jährlich an den Pächter geht, an den ASV auszahlen und eventuell das Defizit des Schwimmbades ausgleichen. Der Sportverein könne dann selbst einen geeigneten Pächter suchen. Der Vertrag kam nach langem Hin und Her nicht zustande, weil es von Seiten des ASV Bedenken wegen der Haftung und Verantwortung gab und auch der ASV die Verpachtung hätte ausschreiben müssen. So verpachtete die Gemeindeverwaltung am 4. November 2005 die Sportanlagen an Renate Plank.

Am 7. Dezember 2006 organisierte der ASV auf Vorschlag und mit der tatkräftigen Unterstützung von Sportreferent Markus Dejori eine Ehrung verdienter Sportler im Haus der Dorfgemeinschaft, zu der die ganze Bevölkerung eingeladen war. Die Feier fand großen Anklang. Nach sechs Jahren vorbildlichen ehrenamtlichen Einsatzes für den Sportverein Welschnofen stand Anton Tröger nicht mehr als Präsident des ASV zur Verfügung. So übernahm Gottlieb Meraner bei der Vollversammlung am 13. Juni 2007 die Präsidentschaft, Werner Ranigler wurde Vizepräsident. Als Schriftführerin konnte Birgit Meraner gewonnen werden. Ferdinand Pardeller, der von Anfang an den Sportverein mitgetragen hatte, schied aus dem Ausschuss aus.

Im Sommer 2007, 2008 und 2009 veranstaltete der FC Südtirol in Welschnofen jeweils sein Sommercamp. ASV, Tourismusverein und Gemeindeverwaltung arbeiteten bei der Organisation verschiedener Veranstaltungen sehr gut zusammen.

Am 30. April 2008 wurde wieder, wie schon 2006, eine Feier zur Ehrung verdienter Sportler im Haus der Dorfgemeinschaft durchgeführt. Zur Zeit umfasst der Amateursportverein Welschnofen 8 Sektionen und zählt über 500 Mitglieder. Damit ist es der mitgliederstärkste Verein unseres Dorfes.